Donnerstag, 28. Februar 2008

Vollgas

Montag abend habe ich mich verspätet wieder auf den Weg gemacht. Eigentlich wollte ich gegen 1900 wieder auf die Straße, aber V8Mike hat Ramo und mich besucht und so bin ich noch ein paar Stunden länger daheim geblieben. Schön, wenn man einige Kollegen mal persönlich trifft...

Hab mich letztlich dann aber doch auf den Weg machen müssen, um meinen Trailer mit vorgeladenen Fritten bei Cavendish Farms in New Annan PE abzuholen und diese rechtzeitig nach South Plainfield NJ zu bringen. Bin in dieser Nacht noch bis zu Murray's Esso in Woodstock NB gefahren, wo mich morgens das Fax mit den Zollpapieren erwarten würde. Leider war es wieder gerammelt voll dort und so mußte ich in der Einfahrt stehen bleiben.

Vollgas durch Maine

Freundlicherweise ließen mich die Kollegen am nächsten Morgen über ihre Absicht, den Truck Stop zu verlassen, nicht uninformiert und bedachten mich beim Vorbeifahren mit lautem Gehupe. Hach, wie in Deutschland... Beim dritten, besonders schrillen Fanfarenton sprang ich aus dem Bett und belehrte den Hupenden über Funk darüber, daß sich seine Hupe anhöre wie ein gequälter F#!zenfurz. Die Antwort hab ich zwar nicht ganz verstanden, aber sie klang irgendwie gekränkt...

An der Grenze hab ich Andi 287 getroffen, der die gleiche Entladestelle hatte. Allerdings hatte er wesentlich mehr Zeit als ich und konnte es noch ruhiger angehen lassen. Wir sind dann zusammen weitergefahren, haben nicht mehr in Bangor getankt (ja, der Laden wird jetzt boykottiert...) und in Haverhill wieder schön eingekauft. Kurz hinter Hartford CT ist Andi abgefahren und hat sich auf einen Truck Stop verkrümelt, er hatte an diesem Tag ja schon fünf Stunden mehr auf der Uhr. Ich bin alleine weiter nach South Plainfield und habe mich dort beim Kunden an den Zaun gestellt. Nach einem verspätetem Lunch und einer Folge LOST bin ich dann endlich auch ins Bett gekrochen.

Am nächsten Morgen wurde ich kurz nach meinem Termin an die Rampe gerufen und wurde die Fritten schnell los. Anschließend hab ich mich schon auf den Weg Richtung Philly gemacht, weil schon klar war, daß die nächste Ladung dort unten warten würde. Kurz nachdem ich auf dem Highway war, piepste auch schon das Sat und ich konnte zwischen einer Tour nach Toronto und einer direkt nach Hause wählen. Da man bei zwei direkt aufeinander folgenden Touren etwas auf die steuerlichen Abzüge achten muß, entschied ich mich für den Run nach Hause. Ich bekam die Ladedaten und wurde gebeten, noch zwei Container aus dem Hafen zu ziehen, bevor der Terminal geschlossen werden würde.

Lecker überbackene Käsebrötchen im Grillofen

So bin ich zuerst zu Banacol in Eddystone PA gefahren, habe dort in nur 35 Minuten (Hurra!) eine Fuhre Ananas für Moncton NB geladen, bin damit zu unserem Shag Yard, habe dort den Auflieger abgeworfen und bin gleich weiter zum Containerterminal nach Wilmington DE. Dort war der erste Container auch schon vom Starkstrom getrennt, ich konnte ihn gleich aufpicken und ebenfalls zum Shag Yard bringen. Der zweite Container war noch auf dem Schiff und so habe ich mir in der Zwischenzeit ein leckeres Käsebrötchen gegrillt.

Nachdem der zweite Container ebenfalls auf dem Shag Yard abgestellt war, nahm ich meinen Ananas-Trailer wieder auf und fuhr über die Brücke zum Flying J, wo ich Andi wiedertraf. Er war gerade aus South Plainfield gekommen, hatte getankt und war jetzt auf dem Weg, um seinen Container aus dem Shag Yard zu holen =)

Ich bin gleich unter die Dusche gesprungen und hab noch eine Kleinigkeit gegessen. Als Andi wiederkam, war es auch schon spät genug, um die Fahrt durch New York zu wagen. Und es lief dort wie geschmiert. Stumpf Bleifuß auf der linken Spur durch die Bronx, so schnell bin ich noch nie da durchgekommen... An der Staatsgrenze zu Connecticut sind wir an einer Wiegestation abgefahren und haben uns aufs Ohr gelegt.

Und Vollgas wieder zurück

Heute morgen um 0700 Uhr ging es weiter, weil NYC schon hinter uns lag, glücklicherweise ziemlich ereignislos außer einem weiteren Einkauf bei Market Basket natürlich. Jetzt stehen wir beim Irving Big Stop in Lincoln NB. Morgen früh um 0300 Uhr werde ich mich auf den Weg nach Moncton machen, da ich um sieben dort sein muß. Andi hat bis 0900 Uhr Zeit, aber alte Leute brauchen ja auch ihren Schlaf =)

Montag, 25. Februar 2008

NEIN

Hier ein Nachtrag zu meinem Post 'Fahrer gesucht', weil manche Träumer glauben, ich wäre ein Übersetzungsbüro oder würde sonstige Dienstleistungen feilbieten:

NEIN, ich übersetze Deine Bewerbung nicht für Dich. Wenn Du das schon nicht auf die Reihe bekommst, machst Du besser erst mal einen Sprachkurs oder suchst Dir ein Land aus, in dem Du mit Deutsch weiterkommst.

NEIN, ich werde nicht nachhaken, warum Du noch keine Antwort bekommen hast. Dafür gibt es wahrscheinlich einen guten Grund, der vielleicht in Deiner Bewerbung zu finden ist.

NEIN, es ist wohl nicht als ausreichende Berufserfahrung anzusehen, wenn Du schon mal einen Lkw gesehen oder Deinem Schwippschwager beim Umzug geholfen hast und dabei den großen 7,5-Tonner gefahren bist.

NEIN, ich werde Dich nicht empfehlen, wenn ich Dich nicht kenne. Auch wenn es Dir herzlich egal ist, daß ich mich damit vielleicht in die Nesseln setzen würde.

NEIN, ich treffe die Entscheidung nicht, wer einen Vertrag bekommt und wer nicht. Es ist also völlig unnötig, mich mir Deiner Lebensgeschichte zu beglücken.

Ansonsten kann ich auch nur empfehlen, sich mal einige grundsätzliche Informationen anzulesen. Ich helfe zwar gerne, aber die Masse der völlig planlosen Emails hat mich schon etwas stutzig gemacht. Hier gibts die Basics:

Sonntag, 24. Februar 2008

Under the bridge

Am nächsten Morgen sind wir drei ganz gemütlich in den Truck Stop marschiert und haben uns mit Kaffee bewaffnet. Danach wurden die Kühler wieder vollgetankt und dann ging es zuerst zur Waage und zum Containerterminal. Ich hatte meine Dose noch nicht abgegeben, da bekam ich schon eine neue Nachricht per Sat. Nachdem ich meinen Container mit Fritten abgegeben hätte, sollte ich einen anderen mit Bananen abholen und diesen zum Shag Yard bringen.

DelMonte im Holt Terminal, Camden NJ - Direkt unter der Walt Whitman Bridge

Gesagt, getan. Ramo folgte mir Bobtail, da wir später zusammen Richtung Toronto fahren sollten. Auch Andi fand sich im Shag Yard ein, und so pickten wir dort alle leere Auflieger für die nächsten Ladungen auf. Ramo und ich fuhren zu DelMonte nach Camden NJ, wo Ramo eine Ladung Cantaloupes bekam und ich mit Weintrauben für Toronto beladen wurde. Das Verladen dauerte wieder ewig, an Ramos Ladestelle am Broadway standen die Trucks schon in einer Schlange vor dem Tor, aber auch ich konnte am Holt Terminal erstmal die Füße hochlegen.

Wir trafen uns einige Stunden später an der nächsten Raststätte und setzten unseren Weg dann gemeinsam fort. Kurz vor Buffalo fielen uns die Augen zu und so haben wir für zwei Stunden an den Matratzen gehorcht. Trotzdem kamen wir rechtzeitig an unserer Lieferadresse in Vaughan ON und wir konnten sofort an die Rampen fahren. Ramo war sein Obst zuerst los, aber als er von der Rampe abzog, riß ein vergammelter Luftschlauch und die Bremsen des Aufliegers fielen zu. Mit unserem Werkzeug war da nix zu machen, und so mußte der Pakistani anrücken.

Schnell raus aus Toronto

Als ich fertig war, bin ich zu Maritime Ontario nach Brampton ON gefahren und habe mir dort den einzigen Auflieger für Moncton NB geschnappt. Glück muß man haben, er war schon vorgeladen und wartete nur auf mich. Habe mich sofort auf den Weg gemacht, bin aber nur noch bis nach Trenton ON und habe erst mal ausgeschlafen. Abends um zehn bin ich wieder weiter, aber nicht ohne vorher wieder den Truck am Kühler fremdzustarten. Hab im Tran wieder den Motor ausgemacht und die Batterien waren schnell plattgesaugt =)

Nach einem guten Run mit spannendem Hörbuch bin ich heute mittag um elf bei MO in Moncton angekommen. Dort konnte ich ausnahmsweise mal gleich an die Rampe, aber trotzdem ließ man sich Zeit. Egal, ich hatte immer noch viel Unterhaltung dabei.


Sonnenaufgang in Moncton

Habe eben den Truck bei Seafood abgestellt und mich nach Hause getrollt. Robin hat mich gefragt, ob ich morgen abend eine Tour nach South Plainfield NJ fahren möchte. Klar doch, das ist besser als zum Hafen =)

Donnerstag, 21. Februar 2008

Brötchen mit Wurm

Meine freien Tage habe ich ganz ruhig begangen. Frank war da und wir haben bei KFC geschlemmt, und ich habe meinerseits bei Andi und Britt vorbeigeschaut, wo ich auch Anja wieder getroffen habe. Ansonsten ist mein Auto während des Tauwetters im Schnee versunken (als ich morgens aus dem Fenster sah, dachte ich, ich hätte vier platte Reifen...), und wieder mal hat mich die kanadische Freundlichkeit umgehauen. Ungefragt stand plötzlich ein fremder Mann vor meiner Tür und wollte mein Auto aus dem Schnee ziehen. Er hatte sogar schon das Abschleppseil angebracht, ich mußte mich nur noch ans Steuer setzen. Ich weiß immer noch nicht, wer das eigentlich war =)

Freie Fahrt für freie Bürger!

Gestern morgen hat mich Robin schon früh angerufen. Er sagte, ich könnte gleich losfahren und mich unterwegs mit Ramo treffen, da wir beide in etwa die gleiche Tour hätten. Er sollte Fritten in Florenceville NB laden, ich in Grand Falls NB. Beides bei McCain und obwohl ich jeweils auf dem Hin- als auf dem Rückweg 100 km weiter fahren mußte als Ramo, war ich viel früher fertig mit Laden und schlief schon wieder den Schlaf der Gerechten, als er mich endlich in Bangor einholte.

Heute morgen ging es mir ziemlich dreckig und ich hatte einen tierischen Schädel. Dabei hab ich nicht mal gesoffen =) Der Truck stand wohl etwas schief und ich hatte, ohne es zu merken, mit dem Kopf nach unten geschlafen. Also erst mal Aspirin im Truck Stop besorgt und mit nem großen Kaffee runtergespült. Dann ging es besser.

In Haverhill haben wir unsere Kühlschränke gefüllt (dort gibt es richtige Brötchen; nicht die Sorte, die man lutschen kann!) und sind dann gleich weitergedüst. In NYC war aber irgendwie der Wurm drin und wir brauchten über eine Stunde durch die Bronx. Sehr ungewöhnlich für halb drei nachmittags...

Die einfachen Dinge des Lebens...

Jetzt sind wir beim Flying J in Carneys Point NJ, haben getankt und waren duschen. Andi ist auch kurz nach uns angekommen und er hat sich sehr über die Brötchen gefreut =) Morgen früh geben wir unsere Container ab und wenn wir Glück haben, bekommen wir alle eine Tour nach Toronto.

Montag, 18. Februar 2008

12 times to be a german

Patience is the key to be a Jedi... Part 3

Morgens um halb vier hab ich mich auf den Weg nach Moncton gemacht und pünktlich um acht war ich bei Maritime Ontario auf dem Hof. Matt und MikeH waren auch da und so stellte ich mich erstmal an die Seite und guckte mir den letzten mitgebrachten Film an. Hab noch niemals alles weggeguckt, war also ne ganz ruhige Woche =)

Kurz vor Moncton NB

Nach dem Film war ich aber immer noch nicht an der Reihe, und Matt ist netterweise zu Tim Hortons gefahren und hat uns allen Kaffee geholt. Gegen elf konnte ich dann endlich an eine freie Rampe ansetzen und legte mich nochmal lang. Hab ja schon bei den Kollegen gesehen, wie lange das Abladen hier dauert. Um kurz vor vier war endlich alles abgeladen und ich konnte den Heimweg antreten.

Samstag, 16. Februar 2008

Spekulationen und Starthilfe

Hier werden ja die tollsten Sachen spekuliert =) Aber leider alles falsch. Eigentlich wollte ich am Samstag auf Stephens Party. Das sollte eine Überraschung sein und deshalb hab ich auch nichts verraten. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...

Auf dem Weg zur Arbeit. Das Weiße hinter den Häusern ist das Meer =)

Dienstag nachmittag habe ich mich auf den Weg gemacht. Leider hat der Kollege, der meinen vorgeladenen Trailer bei Cavendish Farms abgeholt und auf den Hof gezogen hat, die Ladung nicht gesichert. Dafür hat er aber schon mal die Türen verplombt, so daß ich mehr an die Ladung ran kam. Ich war nicht wirklich überrascht, als der US-Officer an der Röntgenanlage in Houlton ME mir riet, den Trailer an der Abladestelle gaaaaaanz vorsichtig zu öffnen, weil zwei Paletten umgestürzt seien und von innen gegen die Türen lehnen würden.

Am nächsten Morgen stellte ich mich an der Abladestelle am Bostoner Großmarkt erstmal rückwärts einen halben Meter vor eine Wand und öffnete vorsichtig, damit die Türen nicht aufgedrückt und alles herausfallen würde. Aber zum Glück war es nicht ganz so schlimm. Zwar lagen etwa 40 Kartons kreuz und quer und manche sahen schon sehr mitgenommen aus, aber die Frittenbeutel darin waren unbeschädigt.

Blick von der Brücke

Leider gab es danach keine direkte Rücktour für mich und so habe ich am nächsten Tag in Bridgeport CT eine Ladung Ananas für Etobicoke ON aufgenommen. An der Ladestelle hat man mir netterweise frisches Obst angeboten, aber mit Ananas kann man mich jagen =) Am nächsten Morgen stand ich wie bestellt an der angegebenen Adresse in Etobicoke, doch dort machte man nur große Augen. Die Fuhre war nämlich eigentlich für die Filiale in Brampton ON... Dort mußte ich ziemlich lange warten, aber ich konnte mir die Zeit gut mit ein paar Filmen vertreiben. Unter anderem 'I Am Legend' mit Will Smith, ziemlich cool.

Anschließend ging es um die Ecke zu Maritime Ontario, wo ich eine Ladung Allerlei für Moncton geladen habe. Dort ging es erfreulicherweise ziemlich schnell. Bin gestern noch bis nach Brockville ON gefahren, hab mir eine freie Ecke auf der Raststätte gesucht und hab mich aufs Ohr gelegt. Heute morgen wachte ich auf, weil es bitterkalt in der Bude war. Die Standheizung sagte keinen Ton mehr. Ein kurzer Griff zum Zündschlüssel bestätigte meine böse Vorahnung: Die Batterien waren total leergelutscht. Zwei auf voller Kraft laufende Kühlschränke plus Standheizung sind wohl zuviel des Guten... Also habe ich mein Starthilfekabel wieder rausgekramt, die Batterien zum Laden mit der im Auflieger verbunden und mir bei Tim Hortons erst mal nen Extra Large Double-Double genehmigt. So was brauch ich morgens bei -19° C. Als ich zurückkam, sprang der Truck auch nach kurzem Orgeln an und ich konnte mich weiter auf den Weg nach Osten machen.

Highway dicht in New Brunswick

Bin heute noch bis zum Irving Big Stop in Grand Falls NB gefahren. Hier war ich tanken und duschen, morgen hab ich nur noch knappe vier Stunden bis Moncton zu fahren. Aber heute Nacht lasse ich den Truck laufen =)

Dienstag, 12. Februar 2008

Neue Kollegen und schon wieder Schnee

Jetzt habe ich schon ein paar Tage nichts geschrieben. Eigentlich sollte ich schon am Sonntag wieder rausfahren, aber hier gab es einen schweren Schneesturm, der sämtliche Termine und Ladedaten durcheinandergewürfelt hat. So habe ich die Zeit gut genutzt und ausgespannt, meine Steuererklärung abgegeben (unglaublich geil, hat nur 5 Minuten gedauert) und versucht, das Internet leerzusaugen. Hat fast geklappt =). Außerdem hab ich meinen kleinen Kühlschrank wieder im Lkw installiert und mir nen kleinen Grillofen besorgt. Damit kann ich bei Market Basket in Haverhill MA auch mal wieder etwas mehr einkaufen und auch was anderes zubereiten als nur Mikrowellengerichte.

2 Meter hohe Schneeverwehungen. Oh Gott, die Einfahrt ist weg!

Gestern mittag ist Ramo auf der Insel angekommen. Er ist unser neuer Kollege und wohnt jetzt erstmal bei mir. Abends waren wir noch drüben bei Anja und David und haben ein paar Bierchen gezischt.

Eben hat Robin angerufen und gemeldet, daß mein Auflieger endlich fertig beladen ist. Werde mich gleich auf den Weg zum Großmarkt in Boston machen. Danach möchte ich mit ner Bananendose gleich wieder zurück, weil ich Samstag zuhause sein möchte. Warum, verrate ich noch nicht...

Donnerstag, 7. Februar 2008

Apology in Washington

OK, weil die lustigen schwäbischen Clips bei YouTube entfernt wurden, mal etwas anderes zum Lachen:

Schneechaos

Die Fahrt durch Toronto war die reinste Nervenprobe. Es schneite leicht, und plötzlich fuhren alle Autos nur noch im Schrittempo. Für die 140 km nach Oshawa (hier hört der dichte Verkehr um Toronto auf) brauchte ich vier Stunden. Normalerweise ist das in etwas über einer Stunde zu schaffen. Man sollte ja denken, die Kanadier hätte in Ihrem Leben schon mal Schnee und Eis gesehen.

Heute morgen kurz hinter Napanee ON

Aber auch hinter Oshawa wurde es nicht viel besser. Der Verkehr war zwar nicht mehr so dicht, aber inzwischen war es schon dunkel und dann bei Schneefall zu Fahren ist nicht lustig. Die Fahrbahn war stellenweise nur noch zu erahnen. Deshalb hab ich mich nur noch bis zum Flying J in Napanee ON durchgekämpft und mich dort aufs Ohr gelegt.

Und wieder in Quebec

Heute morgen mußte ich erstmal einen Keil Schnee von der Motorhaube fegen. Der ging bis zum Dach hoch =) Die Autobahn war jetzt gut befahrbar, denn die Schneepflüge haben ordentlich aufgeräumt. Jetzt stehe ich am Irving Big Stop in Grand Falls NB und werde gleich duschen gehen. Morgen früh werde ich mich zeitig auf den Weg nach Moncton machen und den Salat abkippen.

Mittwoch, 6. Februar 2008

Allerlei Bastelei

Die Patriots haben am Ende doch verloren, obwohl es lange Zeit sehr gut für sie aussah. Nach dem Spiel habe ich mich Bobtail auf den Weg gemacht. In Moncton NB sollte ich einen schon vorgeladenen Trailer aufnehmen und ihn und die Fritten darauf nach Moonachie NJ bringen. Leider war mit diesem Auflieger noch gar nichts passiert und so mußte ich ihn erstmal an eine Rampe stellen und bis 0400 Uhr morgens warten, bis er beladen war. Danach bin ich bis zu Murray's Esso in Woodstock gefahren, habe dort meine Papiere zu Seafood gefaxt und auf mein ACE gewartet, was Punkt acht Uhr zurückkam.

Ein leerer Highway in New Brunswick

Montag abend kam ich in Moonachie NJ an und habe mir dort für die Nacht ein Plätzchen an der Straße gesucht, weil der Hof viel zu klein für einen Sattelzug war, solange noch die firmeneigenen Liefer-Lkws da standen. Am nächsten Morgen kam ein in Zungen sprechender alter Herr an und bedeutete mir, an die Rampe zu fahren. Das Abladen ging recht zügig vonstatten und kurz später brachte er mir, wieder unverständlich brabbelnd, meine Papiere und beschrieb mir mit großen Gesten, wie ich wieder auf die Straße käme.

Meine neue Tour hatte ich schon am Montag bekommen (Ananas von DelMonte in Camden NJ nach Loblaws in Cambridge ON). Warum auch nicht, in Cambridge war ich ja schon lange nicht mehr =). Kurz bevor ich in Camden ankam, bemerkte ich im Spiegel auf der Fahrerseite eine bläuliche Rauchfahne an den Reifen der Antriebsachsen aufsteigen. Zuerst dachte ich, ich hätte einen Plattfuß, aber als ich auf dem Standstreifen hielt und ausstieg, sah ich, daß sich der linke Schmutzfänger gelockert und die daran befestigten Schrauben sich recht tief ins Profil der Reifen geschnitten hatten. Es stank wie die Pest, aber die Karkasse ist nicht beschädigt gewesen. Nochmal Glück gehabt! Habe dann versucht, die lockere Mutter wieder anzuziehen, aber mir fehlte leider eine Ratsche mit passenden Nüssen. Also habe ich das ganze Ding einfach demontiert und eingepackt.

Sonnenuntergang in Maine

Durch die ganze Schrauberei habe ich aber viel Zeit verloren, ich war zwar noch pünktlich zu meinem Termin bei DelMonte, aber ich kam genau zur Mittagspause und so standen etwa 40 Fahrer vor mir an der Anmeldung. Da war mir schon klar, daß es mit dem Termin am nächsten Morgen in Toronto nichts werden würde... Es hat dann auch bis 2100 Uhr gedauert, bis ich an der Reihe war, die Ananas verladen und die Papiere ausgestellt waren. Das hat mir dann auch gereicht und ich bin erstmal zum J in Carneys Point NJ gefahren und bin dort unter die Dusche und hab vollgetankt.

Danach bin ich wieder weiter, ich hatte ja schon genug an der Ladestelle gestanden. In Scott habe ich mein Fax zur Grenze geschickt und wollte mich drei Stunden aufs Ohr legen. Wurden aber irgendwie fünf draus =)

Profil nachgeschnitten =)

Jetzt stehe ich hier bei Loblaws in Cambridge und werde grade abgeladen, das Wackeln des Lkws wird langsam stärker, das heißt wohl, daß sie fast vorne im Auflieger angekommen sind.
Gleich fahre ich auf die andere Seite und hole dort einen Trailer für Moncton NB. Solange es hell ist, will ich heute noch so weit wie möglich fahren.

Samstag, 2. Februar 2008

Borschti auf dem Eise

Eben war ich zum Einkaufen im Wal-Mart in Charlottetown. Wegen des Eisregens heute morgen war das mit einigen Komplikationen verbunden. Zuerst habe ich nicht mal die Fliegengittertür am Haus aufbekommen. Ich mußte mich dagegenwerfen, damit die Eisschicht gebrochen ist. Dann das gleiche Spiel am Auto. Es war von einer knapp einem Zentimeter dicken Eiskruste bedeckt. Also die Kiste erst mal gestartet, das Gebläse aufgerissen und wieder zurück ins Haus. Nach einer halben Stunde ließ das Prasseln des Regens nach und ich bin nochmal raus. Die Scheiben waren inzwischen freigetaut und so konnte es losgehen.

Auf der anderen Straßenseite saß Nachbar Stephen in seinem Wagen und wartete offensichtlich darauf, daß der Schneepflug vorbeikäme. Der kam aber nicht, weil er etwa einen Kilometer weiter in den Graben gerutscht war. Wir haben uns noch ein bißchen unterhalten, und als ich wieder ins Auto steigen wollte, habe ich mich erstmal preisverdächtig auf den Hintern gesetzt. Trotzdem waren die Straßen ganz gut befahrbar, und auf dem Trans Canada Highway war schon dick gestreut worden. Jetzt werde ich mich mal über meine Tüten hermachen, hab einiges Zeug für die Bude besorgt. Wenn ich das nächste Mal in Toronto Zeit habe, fahre ich dort zu einem der vier Ikeas und besorge mir einen Couchtisch.

Als ich eben wieder zurückgekommen bin, flogen die Mülltonnen über die Wiese. Habe sie jetzt erst mal halb in den Schnee eingebuddelt. Der Eisregen ist vorbei, jetzt kommen Orkanböen. Ich bin hier Spielball der Elemente =)

Freitag, 1. Februar 2008

Strom für New Brunswick

Es lief nicht ganz so wie geplant =) Ich war mit dem reparierten Kühler schon wieder auf dem Weg und schon in Oshawa ON, als ich die Nachricht bekam, daß mit meiner Ladung Salat etwas nicht in Ordnung sei und ich wieder zurück zu Loblaws sollte. Wie sich herausstellte, wurde da ein ganz falsches Produkt verladen. Jedenfalls habe ich den Salat wieder zurückgebracht, den Auflieger dort stehen lassen und bin dann zu Maritime Ontario in Brampton ON. Hier stand ein leerer Trailer für mich bereit.

Irgendwo in Ontario

Diesen habe ich praktisch nur auf die andere Straßenseite zu Costco gezogen, wo ich am nächsten Morgen eine eilige Ladung Generatoren für Moncton NB aufnehmen sollte. In New Brunswick gab es genau wie auf PEI wegen Eisregen mehrere Stunden Stromausfall und so saßen die Leute in der Kälte. Da hat man besser ein kleines Kraftwerk daheim...

Bah. Montreal stinkt =)

Am nächsten Morgen wußte natürlich keiner Bescheid und so mußte ich erst ein wenig herumtelefonieren. Nach einer halben Stunde fand dann jemand eine Notiz auf seinem Schreibtisch und man beeilte sich plötzlich sehr. Die Jungs sind sogar fast ins Schwitzen geraten =)

Aber sogar Quebec hat ein paar schöne Seiten

Um 0700 Ortszeit bin ich in Brampton vom Hof und habe zum Glück nicht viel vom Berufsverkehr mitbekommen. Bin noch bis nach Grand Falls NB gefahren. Die Fahrzeit hätte noch bis Woodstock gereicht, aber ich hatte keine Lust mehr.

Alles zugefroren...

Heute morgen bin ich um kurz nach fünf weiter und war um 0900 in Moncton. Dort hat man schon auf mich gewartet und so wurde ich schnell abgeladen. Danach bin ich gleich nach Charlottetown zurückgefahren und hab Feierabend gemacht. Heute mache ich mal ein bißchen Socializing und fahre zuerst bei Andi und Britt vorbei und danach zu Frank. Der ist endlich umgezogen und wir wollen ein Bierchen in seiner neuen Bude trinken.

Endlich wieder in New Brunswick

Sonntag abend fahre ich wieder los, nach New Jersey soll es wohl wieder gehen. Natürlich mit Kartoffeln =) Aber vorher will ich mir noch den Superbowl ansehen. New York Giants gegen die New England Patriots. GO PATS!