Mittwoch, 25. Juni 2008

Easy goin'

In den letzten Tagen hatte ich fast immer frei. So bin ich mal mit meinen Eltern an der Ostküste herumgefahren, aber den ganzen Eastern Coastal Drive haben wir uns dann nicht angesehen, weil starker Nebel aufkam und ziemlich wenig zu sehen war. Stattdessen sind wir zum Nordstrand an der Tracadie Bay gefahren. Dort ließ es sich aushalten, das Wetter war herrlich. Nur das Wasser war noch ein bißchen zu kalt zum Schwimmen.

Unser Strand - keine Sau da

Samstag war ich auf Franks Geburtstagsparty und habe dort mal wieder Andi und Britt getroffen. Hatte die beiden schon ewig nicht mehr gesehen und es wurde sehr lustig. Wir haben in Franks Garage gegrillt, aber bei Einbruch der Dunkelheit sind die fiesesten Ausgeburten aus der Hölle in Gestalt von Stechmücken und Blackflies über uns gekommen und wir sind ins Haus geflüchtet.

Kaltes klares Wasser...

Sonntag hab ich mich aber doch nochmal auf den Weg gemacht. Eine kurze Tour mit Kartoffeln für die Sobeys-Verteilzentren in Quebec City und Boucherville QC. So bin ich in einem Rutsch bis nach Quebec gefahren und habe dort ein paar Stunden vor dem Tor genächtigt. Um Mitternacht konnte ich dann ans Tor ansetzen, aber so schnell ging es mit dem Abladen dann doch nicht. Zum Glück war mein Termin in Boucherville erst um 0600 Uhr.

St. George's in Charlottetown

In Boucherville mußte ich aber noch länger am Tor warten, und so bekam ich sogar wieder eine volle Pause ins Logbook. Als das Wackeln im Auflieger endlich aufgehört, die Ampel auf Grün sprang und ich meine Papiere abgeholt hatte, konnte ich zu meiner nächsten Ladestelle in Montreal fahren. Hier traf ich mal wieder einen deutschen Kollegen, diesmal wieder von Donelly Farms. Die Deutschen sind echt überall =)

Weil ich in Montreal keine Fotos gemacht
habe, gibts hier das Rathaus

Am nächsten Morgen stand ich schon wieder bei Co-Op in Moncton NB. Eigentlich wollte ich nur den Trailer abstellen und ein Stündchen pennen, aber irgendwie sind es dann doch sechs geworden, bis es an der Tür klopfte und ich die Papiere in die Hand gedrückt bekam. Bin dann auch gleich nach Hause gefahren. Mal sehen, wann man mich wieder rausjagen will...

Donnerstag, 19. Juni 2008

Kräutertour

Die Fuhre Obst aus Philly habe ich natürlich wieder zu einem der üblichen Verdächtigen - Gambles in Toronto - gebracht. Ich war sehr schnell fertig auf dem Großmarkt und hatte auch schon die nächste Fuhre per Satmitteilung bekommen. Diesmal ging es aber nicht zu Loblaws nach Cambridge ON, sondern zu einer Art Außenlager in Burlington, direkt am Highway 403.


Mein Dillkraut für Moncton war noch auf einem anderen Truck unterwegs zu mir, und so vertrieb ich mir die Zeit mit ein paar Videos. Etwas später kam auch Wayne 257 dazu. Sein Truck war am Vortag in New York State vom Blitz getroffen worden und sah ein wenig mitgenommen aus. Die Satellitenantenne war durchgeschmort und sämtliche Anzeigen im Cockpit spielten verrückt. Aber ansonsten lief er ohne Probleme, das ist halt Freightliner-Qualität =)


Bin an diesem Tag noch bis nach St. Libiore QC gefahren. Eigentlich wollte ich mich noch in Napanee mit Ramo treffen, der in die andere Richtung unterwegs war, aber ich kam zu spät in Burlington los und mußte mich beeilen. Dienstag früh um fünf bin ich die Kräuter losgeworden und konnte nach einem kurzen Yardcheck bei Loblaws und Co-Op gleich nach Hause. Meine Eltern sind zu Besuch, und ich bleibe jetzt erstmal ein paar Tage daheim.

PS: Die Abstimmung habe ich rausgenommen, weil sich die Größe des Applets nicht ändern ließ und mir die Scrollbalken auf den Nerv gingen. Dafür gibt es jetzt einen Blog Roll, der die neuesten Posts befreundeter Blogger anzeigt. So kann man in Zukunft auch nichts verpassen.

Sonntag, 15. Juni 2008

How do you know that you are in Canada


-If your local Dairy Queen is closed from
September through May, you may live in
Canada.

-If someone in a Home Depot store offers you
assistance and they don't work there,
you may live in Canada.

-If you've worn shorts and a parka at
the same time, you may live in Canada.

-If you've had a lengthy telephone
conversation with someone who dialed a wrong
number, you may live in Canada.
**Ahem - you know who you are!**

-If you measure distance in hours, you may
live in Canada.

-If you know several people who have hit a
deer more than once, you may live in Canada.

-If you have switched from "Heat"
to "A/C" in the same day and back
again, you may live in Canada

-If you can drive 90 kms/hr through 2 feet
of snow during a raging blizzard without
flinching, you may live in Canada.

-If you install security lights on your
house and garage, but leave both unlocked, you may
live in Canada.

-If you carry jumpers in your car and your
wife knows how to use them, you may live in
Canada.

-If you design your kid's Halloween
costume to fit over a snowsuit, you may live
in Canada.

-If the speed limit on the highway is 80km
and you're going 90 but everybody is
passing you, you may live in Canada.

-If driving is better in the winter because
the potholes are filled with snow, you may
live in Canada.

-If you know all 4 seasons: almost winter,
winter, still winter and road construction,
you may live in Canada

-If you have more miles on your snow blower
than your car, you may live in Canada.

-If you find 2 degrees "a little
chilly", you may live in Canada.

-If you spend more money for a snowmobile
than you do for a car, you may live in
Canada

Freitag, 13. Juni 2008

Doppeltour

Leider war Tom schon unterwegs, und so feierten wir nur mit Benny. Wir trafen uns alle bei Davids und Anjas Nachbarn Nick und Jen. Es war ein sehr lustiger Abend und am Ende hatten alle Beteiligten böse die Lampe an...

Am Sonntag morgen hab ich mich dann wieder auf den Weg gemacht. Ich hatte eine Fuhre Kartoffeln für Ephrata PA geladen. Mein Termin war aber erst Dienstag früh, und so konnte ich es ruhig angehen lassen. Am Sonntag fuhr ich nur bis nach Kennebunk ME, wo in der Nacht auch David, Ramo und Tom aufschlugen. Allerdings hatten die drei nicht soviel Zeit wie ich, und weil ich mich nach dem Weckerklingeln sogar nochmal umdrehte, hab ich die drei gar nicht zu Gesicht bekommen.


Am Montag legte ich nur knappe 650 km bis zum Flying J zurück. Dort traf ich Benny und Mike, die zusammen in Richtung Heimat unterwegs waren und nur mal kurz zum Essen stoppten. Benny schien schon großen Gefallen an der Fahrerei gefunden zu haben, mal sehen was Tom so erzählt, wenn ich ihm mal wieder sehe =)

Die Außentemperaturen in Carneys Point NJ waren schon wieder jenseits von Gut und Böse. Abends um 2200 Uhr hatte es immer noch an die 40°C. Da hat man gar keine andere Wahl, als die ganze Nacht die Klimaanlage auf Vollgas laufen zu lassen. Seitdem kann ich meinen Truck nicht mehr abstellen, wenn ich den Zündschlüssel abziehe, läuft der Motor munter weiter. Aber das ist mir erst mal egal, solange immer genug Diesel im Tank ist...


Am nächsten Morgen bin ich dann eine knappe Stunde nach Ephrata PA gefahren, habe meine Kartoffeln abgeladen und dann den Container zurück in den Hafen nach Wilmington DE gebracht. Hier sollte ich meine neue Dose aufnehmen und zugleich Igor einweisen... Aber der ist schließlich alt genug und war ja auch schon mal bei Dole, und ist deshalb auch gleich wieder weg, nachdem er seinen Container hatte. Meiner war leider noch auf dem Dampfer und ich mußte eine knappe Stunde warten. Habe mir aber die Zeit mit ein paar Videos vertrieben. Bin an diesem Tag nur noch bis zum Massachusetts Visitor Center in Chelmsford MA gefahren und bin gleich ins Bett gefallen.

Mittwoch morgen habe ich dann den Rest der Strecke in Angriff genommen, doch kurz vorm Grenzübergang mußte ich warten, weil die Nasen von Zollagenten bei Bullshit Brokers die äußerst ungewöhnliche Ladung Bananen (fahren wir fast täglich) noch nicht durch den Zoll bekommen hatten. Nach zweieinhalbstündiger nervenaufreibender Warterei konnte ich endlich weiterfahren und stellte meinen Container bei Co-Op in Moncton ab. Dann pickte ich Trailer 59 auf, den David und Ramo bei Peterbilt abgestellt hatten und fuhr damit zur Hummerbude nach Neguac NB. Die Fahrt dorthin ist eine willkommene Abwechslung und die Landschaft im Norden von New Brunswick ist sagenhaft.


Als ich gestern morgen in Neguac aufwachte, stand mein Trailer schon an der Rampe und war halb beladen. So mußte ich gar nicht mehr lange warten und konnte mich wieder auf den Weg nach Boston machen. Weiß gar nicht, wer da so viel Hummer ißt... Habe es in meiner Fahrzeit haargenau bis zur ersten Abladestelle mitten in Boston geschafft und mich beim Kunden an den Straßenrand gestellt. Mich hat es schon gejuckt, noch etwas herumzulaufen, weil die Uferpromenade und die Cafés nur etwa 150m entfernt waren, aber alleine hatte ich dann doch keine Lust. Außerdem wäre es vielleicht keine gute Idee gewesen, einen laufenden Truck alleine stehen zu lassen, obwohl man sich sehr gut aufgehoben fühlt, weil alle zehn Minuten die Polizei vorbeikommt, sei es im Streifenwagen, zu Rad, Fuß oder hoch zu Roß....

Heute habe ich alle drei Abladestellen in Boston, Raynham und Sharon in Rekordzeit abgeklappert, dabei bei zwei Kunden selbst den Stapler gefahren (ja, da klingelt ordentlich die Kasse...) und anschließend wieder zum Flying J gefahren. Hier hab ich mich zuerst mal um meine Wäsche gekümmert, geduscht und dann vom Buffet genascht. Hier gabs heute u.a. panierte Shrimps, Backfisch und Lasagne. Wohl weil heute Freitag ist... Sehr lecker.


Morgen werde ich bei meiner Lieblingsladestelle in Philly Obst für Toronto laden. Danach wirds wohl wieder zu Loblaws gehen, vermute ich. Spätestens Dienstag will ich zu Hause sein, dann kommt Besuch aus Deutschland...

Donnerstag, 5. Juni 2008

Im Pete steht es sich doch am schönsten...

So, jetzt habe ich schon längere Zeit nichts mehr geschrieben, und obwohl ich schon seit ein paar Tagen wieder zuhause auf der Insel bin, habe ich einfach keine Zeit gehabt.

Als ich am Sonntag morgen bei Dysart's aufbrach, hatte Ramo schon ein paar Minuten Vorsprung, doch ich konnte ihn relativ schnell einholen und so fuhren wir noch ein Stück zusammen weiter. Weil ich genug Zeit hatte, wählte ich ab Boston mal eine andere Strecke und fuhr über die I-90 und I-87. In Ellenville NY angekommen, war meine Wegbeschreibung überhaupt nicht zu gebrauchen, weil sie hinten und vorne nicht stimmte. Habe meine Abladestelle eher durch Zufall gefunden und stellte mich auf einen Waldparkplatz auf der anderen Straßenseite.

Die Achterbahn-Autobahn mal aus ner anderen Perspektive

Am nächsten Morgen stand bereits jemand an der Rampe und ich mußte warten, aber das Abladen ging hier schnell und auch meine sechs Paletten Kartoffelpü waren fix vom Trailer. So ging es schnell weiter nach Brooklyn NY, wo meine zweite Abladestelle war. Hier wurde es richtig eng und ich war froh, nur einen 48-Fuß-Auflieger dabei zu haben. Die Rampeneinfahrt war direkt am Straßenrand und auf der anderen Straßenseite stand ein Gebäude im Weg. Deshalb konnte ich nur auf die danebenliegenden Bahnschienen ausweichen und mußte dabei mehrmals über Schwellen und Gleise rangieren. Da freut sich der Reifenhändler... Am Ende stand ich an der Rampe, aber die Zugmaschine noch auf der Straße.

Die zweite Abladestelle in Brooklyn

Meine dritte und letzte Abladestelle auf Long Island war dagegen richtig angenehm. Ich bekam Kaffee und Kuchen und konnte mich auf einer netten Bank in die Sonne setzen =) Als ich frisch gestärkt und mit meinen Papieren wieder ins Auto stieg, piepste schon eine neue Load Offer aus dem Büro. Gleich um die Ecke (hurra!) wartete eine Ladung für Charlottetown (hurra!) auf mich. Geladen werden sollte ein Sun Room. Jetzt mußte ich erst mal grübeln, um was es sich dabei handeln könnte, weil wir ja normalerweise nur Nahrungsmittel befördern. Vielleicht eine große Sonnenbank?

Friedhof von der schönen Aussicht

Beim Kunden angekommen, ging mir dann ein Licht auf. Dort standen nämlich ein paar Ausstellungsstücke auf Anhängern auf dem Hof. Es waren Wintergärten. Nach einer knappen Stunde war alles verladen, und ich beeilte mich, so schnell wie möglich aus New York herauszukommen. Aber wie üblich holte mich der Berufsverkehr schon bei Stamford CT ein und so hielt ich dort lieber beim zweiten McDonalds und ließ den Verkehr rollen. Nach einer Stunde kam ich schon viel besser voran und fuhr noch bis kurz vor Haverhill MA.

Ein Sun Room

Am nächsten Tag stand selbstverständlich wieder ein Einkauf bei Market Basket auf dem Programm und ich füllte meine Kühlschränke auf, bevor ich mich wieder auf den Weg machte. In Bangor ME traf ich Wolfgang beim Tanken, und wir haben uns wieder mal festgequatscht. Außerdem habe ich mir noch einen externen Lautsprechen für die Funke besorgt, damit ich bei Vollgas auch noch etwas verstehe und nicht nur meine Füße beschallt werden.

Triborough Bridge, New York

An der Grenze wurde ich längere Zeit aufgehalten, weil der Transport eines Wintergartens anscheinend etwas Ungewöhnliches für alle beteiligten ist und meine Papiere nicht auf Anhieb akzeptiert wurden. Trotzdem habe ich es noch in meiner Zeit bis nach Charlottetown auf den Hof geschafft und habe mich nach Hause getrollt.

Tappan Zee Bridge, New York

Gestern habe ich zuerst den Wintergarten ausgeliefert, mich dann einige Zeit auf dem Hof herumgetrieben und den neuen Fahrern beim Training geholfen und anschließend noch eine Ladung Meeresfrüchte in Souris abgeholt. Dieses Herumfahren auf der Insel ist mal eine angenehme Abwechslung vom ständigen Dreieck.

In New Hampshire

Heute morgen konnte ich dann einen Trailer nach Salisbury NB bringen, wo Rainer schon auf mich wartete. Auf dem Rückweg habe ich noch schnell die bei Co-Op und Loblaws stehenden Container an die Dispo durchgegeben und sollte mir dann einen dieser Container schnappen, um ihn zu Cavendish Farms in New Annan PE zu bringen.

Donnerwetter!

Leider lösten sich ausgerechnet bei meinem Containerchassis die rechten Bremsen nicht und so mußte ich damit erst mal zu Peterbilt auf die andere Straßenseite, wo die Federspeicher gewechselt wurden. Die waren total festgegammelt. Das mistige Zeug von Dole... In der Werkstatt habe ich Ramo und David wiedergetroffen, die beide eine ganz schöne Odyssee hinter sich hatten. Insgesamt standen zu diesem Zeitpunkt 4 Petes gleichzeitig in Moncton in der Werkstatt.

Endlich wieder daheim

Letzen Endes habe ich die beiden mit auf die Insel genommen, weil ihre Ersatzteile noch nicht vorrätig waren und erst morgen per Express kommen. Jetzt sind wir wieder daheim und mal sehen was heute noch passiert. Benny und Tom haben heute ihre Prüfungen bestanden und wir wollten eigentlich ein wenig feiern.

Sonntag, 1. Juni 2008

New York, New York, New York

Mit dem Turbolader-Update hat es dann doch nicht geklappt, weil die Ersatzteile noch nicht auf Lager waren. Ich kann mich aber nicht beschweren, eigentlich hat mein Truck schon jetzt mehr als genug Power. Aber der Sprit wird auch hier teurer und so denkt man sich im Büro immer wieder was Neues aus, um den einen oder anderen Liter einzusparen. Weil mehr PS = niedrigere Drehzahlen = niedrigerer Verbrauch. Deshalb wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis ich doch in die Werkstatt beordert werde.

Anstelle eines längeren Aufenthalts bei Peterbilt habe ich in Moncton ein paar Ersatzteile für unsere Mechaniker eingesammelt (lockere 12 Dollar pro Stopp) und anschließend eine Ladung Bier für PEI bei Molsons geladen. Dies sollten insgesamt fünf Abladestellen im Westen der Insel sein und hätte ein ordentliches Sümmchen extra eingebracht, aber das Laden dauerte ewig und so entschloß ich mich am Ende doch, nur noch auf unseren Hof zu fahren und die Auslieferei einem Inselfahrer zu überlassen.

Gestern mittag hab ich mich dann mit einer Ladung Kartoffelstärke wieder auf den Weg in die USA gemacht. Diesmal sind es drei Abladestellen in New York State. Habe aber wieder genügend Zeit dabei, und so habe ich mich eben mit Ramo in Bangor ME zum Frühstücken getroffen. Lecker Bacon and Eggs... Er ist schon wieder weg, und auch ich mache mich gleich wieder auf den Weg. Heute fahre ich noch 460 Meilen bis zum ersten Kunden in Ellenville NY und werde mir da bis morgen früh ein schattiges Plätzchen suchen.