Fauna und Flora

Gestern hab ich für Rainer bei seiner Air Brake Prüfung den Dolmetscher gespielt. Natürlich hat er bestanden =) Auf der Rückfahrt habe ich schon einen Teil der kanadischen Fauna gesehen und konnte die von meiner Strichliste abhaken. Und zwar hab ich Waschbären und Stinktiere gesehen. Jetzt fehlen mir noch Elche, Bären, Wale, Adler und Karibus (die nennt der Pöbel auch Rentiere).

Die ersten Touren

Die letzten beiden Tage war ich mit Bill auf dem Bock. Er fährt Container nach Halifax zum Terminal und zurück und ist schon ein ganz alter Hase. Er hat mich erstmal den Herren Eaton und Fuller vorgestellt.


Die beiden sind ganz schön störrisch, es hat geknallt und gekracht beim Schalten. Aber das wird langsam besser... Insgesamt sind die Karren sehr laut und kommen mir vor wie Dinosaurier. Aber es ist schon ein geiles Gefühl, mit 55 Tonnen und 110 km/h über den Highway zu kacheln =)



Heute ist Bill schon wieder los, und schon wieder nach Halifax zum Terminal... Das wäre nix für mich, immer hin und zurück, da wird man doch bekloppt. Aber ihm gefällts.

Ich hingegen soll nächste Woche mit nem anderen Trainer in die große Stadt fahren. Ja genau, die richtig große... Aber solange ich noch nichts genaues weiß, halte ich mich mal lieber bedeckt.

Bis zum nächsten Mal!

Alles etwas größer hier!

Medical Test

Heute um halb zwölf war der Medical Test. Alles in allem war der auch ziemlich lachhaft, da wurde nur geprüft, ob ich auch am Leben bin oder nicht. Ich bins! Und ich hab es jetzt schriftlich!

Zurück in der Firma hab ich direkt mal angemeldet, daß ich jetzt mal ne Tour auf dem Beifahrersitz mitfahren möchte, weil mir langsam die Decke auf den Kopf fällt... Nachher erfahre ich mehr. Auf dem Hof habe ich dann noch einen schicken neuen Pete fotografiert. Geiles Schiff...

Die neue Bude

Hier hab ich mal ein paar Fotos von der neuen Bude gemacht. Ist noch nicht ganz fertig, aber es wird schon werden.

Molson Canadian - Pet Beaver

Die feinen Unterschiede

Über die Freundlichkeit der Kanadier hab ich ja schon viel geschrieben. Die Leute entschuldigen sich hier schon bei einem, wenn Sie zu nah an Dir vorbeigehen... Aber auch im Verkehr gibt es feine Unterschiede.

Man darf hier an jeder roten Ampel rechts abbiegen (solange man auf den Verkehr achtet und es nicht durch ein Schild untersagt ist). Eine ganz besonders coole Sache ist aber der 4-Way Stop.

Das ist eine Kreuzung, an der an jeder Ecke ein Stopschild mit der Bemerkung '4 Way' steht. Dort gibt es kein Rechts vor Links, wer zuerst kommt, darf auch als erstes wieder weiterfahren. Das funktioniert alles wunderbar, ohne daß man alles bin ins Kleinste regeln und vorschreiben muß. Ich glaube, in Deutschland gäbe es bei so etwas gleich Tote und Verletzte...

Auch die Fußgänger haben hier einen ganz anderen Stellenwert. Die Autofahrer achten sehr auf Passanten, und hier kann man wirklich blind auf die Straße fallen, ohne daß etwas passiert.

Auch hab ich hier noch niemanden hupen hören oder drängeln sehen. Ich freue mich, wenn ich endlich auf die Straße kann. Kann mir vorstellen, daß das entspannter ist als anderswo.

Air Brake Test

Hurra, Hurra!

Habe heute den schriftlichen Teil des Air Brake Tests bestanden. War aber gar nicht schwer, weiß gar nicht, warum ich mich deshalb so verrückt gemacht hab...

Naja, am Montag kommt noch der Medical Test und dann bald auch der Road Test.

Jetzt werd ich noch ein bißchen feiern...

Der zwölfte Tag

Gestern habe ich Rainer & Angelika kennengelernt. Rainer arbeitet auch bei Seafood Express und wir haben den ganzen Abend auf der Terrasse gesessen und uns unterhalten. Die beiden haben ein Häuschen ganz in der Nähe zu meinem Motel gemietet und da sie ein großes Zimmer frei haben kann ich es beziehen. Da bezahle ich etwas weniger als im Motel, und muß mich nicht um den Kühlschrank und meine Wäsche kümmern. Also praktisch wohnen mit Familienanschluß =)

Jetzt sitze ich wieder bei Timothy im Cafe und surfe. Ach so, das hab ich noch gar ned erzählt: Mein Chef hat mir ein fast neues Notebook verkauft... Das ist noch nicht mal ein halbes Jahr alt und seine Frau hat es nie benutzt. *Hihi* besser kanns doch gar ned mehr kommen.

Molson Canadian - Canadian working in the U.S. 2

Teil 1 gibts weiter unten!

Der neunte Tag

Heute sind meine Kartons in der Firma angekommen, mit denen ich meine Winterklamotten verschickt habe. Diese hatten nicht mehr in die Seesäcke gepaßt.

Dabei hat Robin mir auch das PEI-Handbuch zur Air Brake Prüfung gegeben. Hab zwar schon eins für NB und eins für MB, und in denen steht sicherlich genau das gleiche drin, aber schaden kann das Buch sicher nicht.

Auf dem Rückweg hab ich noch bei ner Waschanlage gehalten und mal den groben Schmutz vom Auto abgewaschen. Jetzt glänzt und blitzt der Kleine wieder.

Der achte Tag

Heute war ich als erstes bei Access PEI, um mein Nummernschild abzuholen. Ich hatte mich schon auf Wartezeit eingestellt, aber ich kam sofort dran. Die Nummernschilder hier sind jeweils bis zum Geburtstag des Besitzers gültig, aber mindestens ein Jahr, bei mir also bis September 2008. Anschliessend hab ich bei Wal-Mart noch ein Päckchen Waschmittel, ne Telefonkarte und Holzschrauben gekauft. Zurück im Motel hab ich dann das PEI-Kennzeichen hinten und mein Namensschild vorne angeschraubt (saucool, hat genau die richtige Größe).


Danach hab ich noch ne Ladung Wäsche gewaschen und weiter fuer die Air Brake Pruefung gelernt.

Das Wochenende

Das Wochenende war ziemlich locker. Am Samstag habe ich Cristian kennengelernt. Er fährt auch für Seafood Express und ist aus Italien. Der ist schon richtig weit rumgekommen, aber weniger in USA und Kanada, sondern in Asien. Abends haben wir dann im Pub gegenüber noch ein Molson gezischt und ich muss sagen, das schmeckt echt nach gar nix =) Am Sonntag hab ich dann meinen Mietwagen zurückgebracht und bin die drei Kilometer zum Autohändler durch Nebenstrassen gelaufen, um mir mal nen Eindruck zu verschaffen, wie es abseits der Hauptverkehrsstraßen aussieht.


Ebenfalls sehr schön und obwohl nur etwa 100m vom Trans Canada Highway entfernt, war nichts von dortigen Verkehr zu hören.

Beim Autohändler angekommen hab ich mich dann in meinen neuen Wagen gesetzt (Der Dealer hatte auch schon das Temporary Plate ins Fenster geklebt) und mit nem kleinen Abstecher zum Einkaufen bei Sobey's (ja, die haben Sonntags geöffnet) zurück ins Motel gefahren. Zuhause angekommen mußte ich feststellen, dass mir eine Flasche im Kofferraum kaputtgegangen ist und die Suppe überall herumlief (Scheiß Pfandflaschen). Also erst mal den Teppich aus dem Kofferraum gezerrt und zum trocknen aufs Dach gelegt. Zum Glück hatte es sonnige 22 Grad und so soll es auch nächste Woche bleiben. Ich muß schon schmunzeln, wenn ich höre, dass Deutschland vor sich hin schmilzt... =)

Molson Canadian - Canadian working in the U.S.

Der fünfte Tag

Hab heute noch ein bißchen geschaut, aber mich letztendlich doch für den Neon entschieden, weil er geprüft ist und Garantie hat. Bin dann mit den Papieren zum Versicherungsagenten und hab den Wagen versichert. Zum Glück hatte ich den Schrieb von meiner deutschen Versicherung dabei. Das hat etwas Geld gespart. Allerdings hatte ich meine Autos in Deutschland nicht auf meinen Namen versichert, was hier ein Nachteil ist, denn sonst hätte ich noch mehr sparen können. Weil Access PEI schon Feierabend hatte (Behörden haben wohl überall tolle Öffnungszeiten...), bekomme ich vom Händler ein 'Temporary Plate', damit ich am Wochenende mit meinem neuen Auto fahren kann. Am Montag hole ich mir dann bei Access PEI mein Nummernschild ab, und dann ist dieses Kapitel endlich erledigt.

Der vierte Tag

Heute habe ich den Plymouth probegefahren. Der Wagen läuft gut und scheint auch gut gepflegt zu sein. Ich lasse mir das heute nochmal durch den Kopf gehen. Des weiteren habe ich Kohle auf mein kanadisches Konto eingezahlt und noch ein paar Fertiggerichte von Sobey's mitgenommen. 4 Stück für 5 Dollar, da kann man doch nix sagen.

Hätte gerne mehr mitgenommen, aber mein Gefrierfach ist gar nicht so groß. Heute abend gibts dann die Leibspeise der Kanadier, Makkaroni mit Käse (man solls nicht glauben, aber die inhalieren das Zeug). Und dazu gibts ein Päckchen Cesar's Salad. Den Rest des Tages hab ich auf der Bank vor meinem Apartment verbracht und für meine Air Brake Prüfung gelernt.

Doch dann hat mich der Kopfschmerz gepackt und ich bin in die Apotheke im Wal-Mart, um Aspirin zu kaufen. Das ist echt interessant hier, ein 6 Meter langes Regal von oben bis unten voll mit Schmerzmitteln... Wieder mal eine erschlagende und unüberschaubare Auswahl wie bei fast allem hier.

Der dritte Tag

Heute bin ich auf der Suche nach einem fahrbaren Untersatz gewesen. Die Schallgrenze für halbweg brauchbare Wagen scheint $2400 (etwa EUR 1680) zu sein. Darunter geht entweder gar nix oder die Wagen sind nicht geprüft, was es unmöglich macht, diese überhaupt zuzulassen.

Wegen meinem neuen Motorradführerschein habe ich mich auch nach Zweirädern umgesehen, aber das Angebot ist mehr als dürftig. Ein Motorrad ist hier im wahrsten Sinne des Wortes ein Spielzeug und nicht geeignet fuer den Alltag. Von den horrenden Preisen und der nicht vorhandenen Auswahl mal abgesehen, kann man aufgrund der riesigen Packungen in den Supermärkten hier nicht mal den kleinsten Einkauf transportieren.

Habe jetzt einen 1994er Chrysler Neon und einen 1993er Honda Civic Hatchback im Visier. Ein Händler will sich für mich umhören und mich anrufen, wenn er was findet. Ein bißchen feilschen werde ich wohl noch müssen, weil hier auf alle Waren noch Steuer auf die ausgezeichneten Preise kommt. Bei Autos insgesamt 17%...

Mal sehen, was der Tag noch so bringt

Nachtrag: Also der Civic war ein Reinfall, mit einigen Mängeln 'as is', also so wie er da steht... Das laß ich dann doch lieber. Morgen früh fahr ich den Neon probe, das ist übrigens kein Chrysler, sondern ein Plymouth, aber das ist ja alles das gleiche =)

Der zweite Tag

Heute bin ich wieder als erstes zu Seafood Express gefahren. Aber es lag nix besonderes an und Robin hat mich zu Access PEI geschickt, um mich für meine Air Brake Prüfung anzumelden. Termin ist Dienstag, der 19.06. Am gleichen Tag ist auch der Medical Test angesetzt.

Anschliessend bin ich zu TD Canada Trust gefahren und habe dort ein Konto eröffnet. Mir ist aufgefallen, wie freundlich hier alle Leute sind, ob auf den Ämtern oder in Geschäften. Außerdem geht hier alles etwas relaxter zu als in Deutschland, und das färbt auch ganz schnell auf einen selbst ab.

Später bin ich noch in die Charlottetown Mall, um mir ein Telefon zu besorgen. Leider gibts FIDO hier nicht, deshalb hab ich jetzt Pay As You Go von Rogers (auch eine PrePaid-Karte).

Und weil der Atlantic Superstore nicht weit war und der Kühlschrank noch leer, bin ich einkaufen gegangen. Heute abend gibt es Shepard's Pie, das sieht ganz lecker aus (mit Hack, Mais und Kartoffelpüree obendrauf).

A Propos Käse: Zum Glück gibt es hier doch Gouda. Weil ein Frühstück ohne Käse ist kein Frühstück... Doch als ich den ersten Kanten bei Sobey's gesehen hab, traf mich doch glatt der Schlag:

Aber es gibt den woanders auch günstiger =)

Der erste Tag

Heute bin ich als erstes zu Seafood Express gefahren und habe dort Robin (Personalmensch) und Bill, den Chef kennengelernt. Auch mehrere Holländer, ein Brite und ein Italiener fahren hier. Und bald kommt auch noch ein Deutscher.
Robin hat mit uns eine Tour durch die Firma gemacht und uns allen vorgestellt. Dabei haben wir auch einen Freightliner von innen gesehen. Fette Hütte, riesig Platz da drin...



Danach bin ich zu Service Canada und habe mir dort meine Sozialversicherungsnummer geholt. Anschliessend fuhr ich zu Access PEI (das ist das Strassenverkehrsamt) und habe dort meinen Führerschein umschreiben lassen. Dabei haben die netten Menschen dort mir einen unbeschränkten Motorradführerschein eingetragen. Coole Sache das!

Und los gehts

Gestern bin ich in Frankfurt losgeflogen mit Ziel Halifax. Meine Eltern und meine Freundin haben mich hingebracht. Der Flug war ziemlich langweilig, aber zum Glück hab ich Mudderns Rat befolgt und nen Platz am Gang geordert. Obwohl der Platz neben mir frei war, wurde es doch ziemlich eng mit den Stunden...


Nach der Landung noch schnell beim Zoll guten Tag gesagt und mir ein 'Welcome to Canada' abgeholt, dann wurde ich zum Immigration Officer geschickt. Eine hübsche Perle mit Kopftuch hat mir dann mein Work Permit in den Pass getackert.

Beim nächsten Officer musste ich angeben, ob ich noch 'goods to follow' habe, und er hat dies aufgnommen und mir eine Quittung gegeben. Mit dieser kann ich das Zeug dann am Postamt abholen. Die drei Kartons müssten eingentlich bald ankommen.

Dann war ich auch endlich fertig mit den Formalitäten und konnte raus aus der Sicherheitszone. Draußen waren praktischerweise direkt die Büros der Autovermietungen. Zum Glück hatte ich vorbestellt und konnte mich an der Schlange vorbeidrängeln und bekam einen niegelnagelneuen (da waren sogar noch die Plastikbezuege auf den Sitzen) Chevy Cobalt.


Nach lockeren drei Stunden Fahrt bin ich endlich am Motel angekommen. Das Zimmer ist jetzt nicht der Kracher, aber es reicht und der Preis ist sehr günstig. Jetzt sitze ich in der Bibliothek in der Cornwall Town Hall. Morgen werde ich mehr schreiben. Bis dann!