Samstag, 22. März 2008

Zu Ostern gibt es Bambus

Donnerstag morgen ging es früh wieder los. Um acht Uhr stieg ich in meinen Truck und habe einen Container zu Cavendish Farms gezogen. Dort wartete meine Fuhre Fritten für Taunton MA schon vorgeladen auf mich. Ich habe schnell umgesattelt und bin wieder auf die Straße. Als ich kurz vor der Brücke war, rief David an. Er hatte die gleiche Ladung wie ich bekommen und war zwei Stunden hinter mir. So verabredeten wir uns für Bangor ME, wo ich Pause machen wollte und er aufholen konnte.

Beim Tanken in Salisbury NB stand plötzlich Fritz von Clarke neben mir. Der eifrige Fernseher wird wissen, wer das ist. Er ist an seinem großen Namensschild schon von weitem zu erkennen und war sehr erstaunt, als ich ihn mit "Moin, Herr Kollege" ansprach. Wir haben noch einen Kaffee getrunken und uns etwas unterhalten.

Die Lösung bei Parkplatznot - wie der da wohl wieder einsteigt?

Das Wetter ließ schon auf der Insel zu wünschen übrig, aber auf dem Weg zur Grenze wurde der Eisregen immer stärker. Zweimal habe ich eine daumendicke Eiskruste von Außenspiegeln und Kühlergrill geschlagen; die Motortemperaturanzeige stieg schon in ungeahnte Höhen.


In Bangor angekommen mußte ich gar nicht lange auf David warten. Ich hatte die Vorhänge
noch nicht zugezogen, als er schon neben mir anhielt. Um zwei Uhr morgens haben wir uns wieder auf den Weg gemacht. Weil es noch sehr früh und fast kein Verkehr unterwegs war, sind wir mitten durch Boston gefahren. Das hat uns eine gute halbe Stunde gespart, ist aber zu einem anderen Zeitpunkt nicht zu empfehlen.

Eisregen

Nachdem wir unsere Fritten ausgeladen hatten, mußten wir noch einige Zeit auf eine neue Nachricht warten. Ich bekam die Order, leer Richtung Montreal zu fahren, um dort am nächsten Morgen Bambuspflanzen für Moncton zu laden. Aber erst mußte ich meine Pause zu Ende bringen und ich hab mir zuerst eine Folge Nemesis angesehen (teste ich grade an, sieht ganz gut aus) und mich noch dann noch ein paar Stunden aufs Ohr gelegt.

Um 1600 Uhr sind wir wieder aufgebrochen. David sollte - ebenfalls leer, weil es zu Ostern einfach keine Ladungen gab - Richtung Toronto, und so sind wir bis Albany NY zusammen gefahren. Abends um 2300 Uhr bin ich an meiner Ladestelle in Chambly QC südlich von Montreal angekommen und war mir zuerst gar nicht sicher, an der richtigen Stelle zu sein. Aber Adresse und Wegbeschreibung haben gestimmt und so bin ich erstmal mit Taschenlampe durch den Schnee getapst, um einige Einfahrten in Augenschein zu nehmen. Habe aber dann die Laderampe in der hintersten Ecke gefunden, habe mich in die richtige Einfahrt gestellt und bin ins Bett gekrochen.

Mohawk River Bridge, I-87

Als ich heute morgen die Gardinen aufschob, begrüßte mich ein freundlich lachender Quebecer (David hat ganz recht, die sind wirklich außerordentlich nett) und fragte mich, ob ich einen Kaffee wolle. Klar wollte ich, aber zuerst die Arbeit und dann Kaffee. Habe mich also angeschickt, an die Rampe zu stoßen und bin kurz davor im zentimeterdicken Eis steckengeblieben. Aber der Mann ließ sich seine gute Laune nicht verderben und sprang sofort mit einem Eimer Streusalz herbei und so kam ich schnell wieder frei.


Mit einem zur Hälfte beladenem Auflieger und buchstäblich überhaupt keinem Ladungsgewicht bin ich heute morgen um zehn losgefahren. Auf den Highways war ungewöhnlich viel los, aber mein Abladetermin in Moncton NB ist erst morgen um 2300, und das könnte ich sogar im dritten Gang schaffen. In der Ruhe liegt die Kraft, und deshalb hab ich in Grand Falls NB auch schon wieder Feierabend gemacht. David ist in etwa drei Stunden auch hier und dann fahren wir morgen zusammen nach Moncton. Wir hoffen beide, daß wir unsere Ladungen schon vor dem eigentlichen Termin loswerden können...

Ach so: Wünsche allen frohe und gesegnete Ostern =)