Sonntag, 7. September 2008

Kentucky schreit Fritten

Am Sonntag ging es für Frank und mich wie angekündigt mit einer Ladung Fritten nach Louisville, Kentucky. Gegen mittag brachen wir von Charlottetown aus nach New Annan PE zu Cavendish Farms auf, um unseren vorgeladenen Auflieger abzuholen. Dies gestaltete sich jedoch schwieriger als geplant, weil auf unserem Trailer eine Fuhre für Georgia verladen war und unsere Ladung noch im Kühlhaus stand. Dies verursachte beim Dockpersonal größere Aufregung, denn sowas käme normalerweise nicht vor, wie man mir mehrmals versicherte.

Saint John, New Brunswick

Nach ein paar Telefonaten war auch alles geklärt und unsere Fritten wurde kurzfristig auf einen anderen Trailer verladen. Insgesamt kamen wir mit knapp dreistündiger Verspätung vom Hof und ließen gleich die Kuh fliegen. Um die Richtigstellung der Zollunterlagen kümmerte sich die Dispo, während wir schon unterwegs zur Grenze waren.

Und nochmal New Brunswick

Dort lief auch alles glatt außer einem kleinen Zahlendreher in der ACE-Anmeldung für unsere Miet-Zugmaschine. Unsere Tour führte uns durch bisher unbekanntes Gebiet wie Ohio, Kentucky und Tennessee. Langsam bekomme ich die Karten auf der rechten Seite gefüllt... Kentucky ist echt toll und Tennessee einer der schönsten Staaten, die ich bis jetzt gesehen habe. Überhall gibt es Berge, Täler, Flüsse und schöne Aussichten. Ohio ist dagegen mit Abstand der Ödeste. Da ist einfach nur flach und es gibt gar nix zu sehen, und das dortige Speed Limit von 55 Meilen trägt auch nicht zur allgemeinen Erheiterung bei.

Schöne Aussicht in Kentucky

Montag abend um 2230 Uhr kamen wir an unserer Abladestelle in Louisville KY an und meldeten uns beim Lademeister. Der hatte jedoch noch keinen Platz im Lager, versprach aber, uns am nächsten Morgen noch vor unserem eigentlichen Termin, an die Rampe zu holen. So war es auch, und weil wir selbst mit anpackten, war der Trailer nach weniger als 20 Minuten leer. Wir machten uns gleich auf den Weg nach Sandy Springs SC, wo wir bei Michelin wieder unseren Trailer für Nova Scotia bekommen sollten. Allerdings konnten wir uns Zeit lassen, da das Werk am Vortag wegen Feiertag geschlossen war. So wurde beim Flying J in Waddy KY erst mal geduscht und ein ausgiebiges amerikanisches Frühstück eingefahren.

Im schönen Tennessee

Abends gegen halb sieben kamen wir in Williamston SC an, wo unser grüner Truck inzwischen aus der Werkstatt entlassen wurde und auf uns wartete. So konnten wir endlich wieder in eine größere Kabine ziehen. Eine knappe Stunde später waren wir endlich in Sandy Springs SC. Leider konnten wir unseren Auflieger noch nicht aufpicken, denn aufgrund des Feiertages war man hier arg im Rückstand und zwei Kollegen standen bereits am Tor und warteten. Also hieß es für uns erstmal hinten anstellen und Tee trinken.

Und nochmal Tennessee

Es sollte am Ende geschlagene 30 Stunden dauern, bis wir endlich an unseren Trailer kamen. Aber wir konnten uns die Zeit ganz gut mit ein paar Serien und Büchern vertreiben, außerdem haben wir mal die Stadt und den dortigen Wal-Mart erkundet. Der ist echt ein Mordsding; wir haben beschlossen, uns zukünftig dort mit sämtlichem Proviant einzudecken.

Frühmorgens auf dem Rückweg in Virginia

Die Rücktour lief recht ereignislos ab. Weil wir in South Carolina mehr als genug schlafen konnte, sind wir fast am Stück durchgekachelt und waren anderthalb Tage später in Granton NS und luden aus. Leider gab es dort keine Rückladung für Sandy Springs und so zogen wir den Auflieger nach Moncton zurück. Hier gab es einen neuen Trailer für Charlottetown PE, aber als wir diesen aufpickten, fing die gesamte Beleuchtung wild an zu flackern. Am Kabel und den Sicherungen lag es nicht, und so fuhren wir zur Ryder-Werkstatt, damit die sich einen Kopp machen sollten. Kurze Zeit später lagen dort auch drei Mechaniker unter dem Truck, aber den Fehler hat am Ende niemand gefunden.

In Nova Scotia

Ryder hatte leider keinen Ersatz-Truck vor Ort, und so schickte uns Midland ein Taxi, das uns zurück zum Terminal brachte, wo Unit 122050 für uns bereitgestellt wurde. Dieses gute Stück hat nur knapp 120000 km auf der Uhr (also praktisch neu) und deshalb will ich ihn auch nicht wieder hergeben, bis gegen Ende des Monats die neuen Zugmaschinen verteilt werden.
Wir brachten den Trailer noch nach Charlottetown zum Terminal und machten dann Feierabend. Montag sollen wir wieder anrufen, vielleicht liegt ja endlich mal eine Doppeltour für uns an.